PRAXIS FÜR SPRACH- UND LERNTHERAPIE   DAGMAR LUTTERBACH

Eine Stimmstörung kann ganz allgemein als eine über längere Zeit bestehende Beeinträchtigung des Stimmklangs oder einer Beeinträchtigung des Phonationsvorgangs bezeichnet werden. Die Beeinträchtigung des Stimmklanges zeigt sich in einer rauhen, heiseren, gepressten oder verhauchten Stimmqualität. Die Phonation oder Stimmgebung kann von einem zu hohen oder reduzierten Krafteinsatz begleitet sein. Die Stimme ist in Bezug auf Belastbarkeit, Volumen und Stimmumfang weniger leistungsfähig. Jede Heiserkeit, die länger als 4 bis 6 Wochen dauert, sollte ärztlich untersucht werden! Stimmstörungen können organisch (Entzündungen, Stimmbandknötchen oder Tumoren) oder funktionell bedingt sein. Stimmbandlähmungen können als Folge einer Schilddrüsenoperation oder einer Gehirnerkrankung auftreten. Stimmstörungen stehen immer im engen Zusammenhang mit Faktoren der Persönlichkeit und des Umfeldes des Betroffenen. Im Vordergrund der stimmtherapeutischen Behandlung stehen die Leistungsfähigkeit der Stimme, die Klangqualität, der sprechmelodische Ausdrucksbereich und die Entwicklung angepasster Kommunikationsstrukturen. Stimmstörungen können in Bezug auf Verursachung und Beeinflussbarkeit nicht nur von einer Seite aus betrachtet werden.
Die Behandlung richtet sich nach den individuellen pathophysiologischen Gegebenheiten, sie geht aber auch von der Persönlichkeit des Patienten, seinen Bedürfnissen und Ressourcen aus.

Praxis für Sprach- und Lerntherapie

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